Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hält es für notwendig, den bundesweiten Lockdown über den bislang verabredeten 10. Januar 2021 hinaus zu verlängern. "Ich gehe davon aus, dass wir die Maßnahmen verlängern müssen", sagte Schwesig der "Bild" (Montagausgabe).

"Denn wir sind noch nicht durch und wir müssen deutlich unter eine Inzidenz von 50 kommen, damit wir wieder in besserem Fahrwasser sind - und das wird noch eine lange Strecke." Der Impfstoff gebe zwar "Hoffnung und Zuversicht", dürfe "aber nicht leichtsinnig machen". "Wir müssen weiter strenge Maßnahmen einhalten und dazu gehört vor allem, das ab heute ja gilt, dass die Weihnachtsregel vorbei ist und wir uns wieder nur in ganz kleinem Umfang sehen können." Schwesig warnte in diesem Zusammenhang ausdrücklich davor, sich angesichts der aktuell niedrigeren Corona-Infektionszahlen zum Jahresende in falscher Sicherheit zu wiegen.

Schwesig sagte wörtlich: "Der Schein trügt." Sie fügte an: "Die niedrigen Zahlen jetzt über die Feiertage müssen wir wirklich vorsichtig sehen." Schließlich werde "über die Festtage weniger getestet", auch weil schlicht weniger Menschen zum Testen gehen. Deswegen komme es entscheidend auf die Infektionszahlen an, die dann "nach diesen Feiertagen" gemessen werden.

Wenn die Bürger jetzt weiter bei den Maßnahmen mitzögen, sei sie aufgrund des Impfstarts aber "sehr zuversichtlich, dass wir 2021 aus dieser Pandemie rauskommen". Gleichzeitig erinnerte Schwesig den Bund daran, kurzfristig ausreichende Mengen an Impfstoff-Dosen zu beschaffen. "Von Anfang an haben wir uns die Aufgaben so aufgeteilt: Der Bund organisiert den Impfstoff und wir vor Ort die Logistik mit unseren Impfzentren und vor allem mit unseren mobilen Teams." Schwesig bekräftigte: "Ich habe die Sorge, dass wir nicht immer genügend Impfstoff rechtzeitig da haben."

Schwesig beklagt indes Mängel in der Vorbereitung auf die zweite Corona-Welle in diesem Winter. "Die Testpflicht für die Pflegeheime ist erst sehr spät gekommen", sagte Schwesig der "Bild". Zwar habe es "seit Oktober" für Heime die Möglichkeit gegeben, "Schnelltests anzuschaffen und die wurden auch bezahlt", dies sei aber "nicht flächendeckend passiert". Deshalb sei es wichtig gewesen, eine Testpflicht für Bewohner und Besucher von Pflegeeinrichtungen zu verhängen.

"Das ist eine wichtige Absicherung." Es sei in den Ministerpräsidentenkonferenzen mit der Bundeskanzlerin immer "sehr viel über Kitas und Schulen" diskutiert worden, aber zu wenig über Pflegeeinrichtungen.

Foto: Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)

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