Moskau - In Russland sind am Sonntag in mehreren Städten erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um unter anderem für die Freilassung des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny zu protestieren. Dabei kam es zu zahlreichen Festnahmen: Die Beobachtergruppe "OVD-Info" zählte am Nachmittag bereits mehr als 2.100 Verhaftungen - zahlreiche davon in Moskau und Sankt Petersburg, aber auch in den sibirischen Städten Krasnojarsk und Nowosibirsk sowie in Wladiwostok.

Im Vorfeld der Proteste hatten die Behörden Versammlungsverbote ausgesprochen, zahlreiche Einsatzkräfte sind im Einsatz. Nawalny war zuletzt von Berlin aus nach Moskau zurückgekehrt und unmittelbar nach der Landung in Moskau festgenommen worden. Ihm werden in Russland mehrere Vergehen vorgeworfen, darunter Verleumdung und Betrug, und insbesondere soll er gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben. Deswegen wurde er zunächst zu einer 30-tägigen Haftstrafe verurteilt, daraus könnte am Dienstag aber auch noch eine mehrjährige Haftstrafe werden, wenn die ursprüngliche Bewährungsstrafe umgewandelt wird.

Der Oppositionspolitiker wirft seinerseits dem Kreml und dem russischen Geheimdienst vor, im letzten August einen Giftanschlag auf ihn verübt zu haben.

Foto: Fahne von Russland (über dts Nachrichtenagentur)

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