Berlin - Ein Großteil der in Deutschland angebotenen Schnelltests auf Sars-CoV-2 ist bisher nicht unabhängig geprüft worden. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.

Zwar werden beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mehr als 300 solcher Tests geführt, doch gerade mal 25 Tests sind vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) unabhängig kontrolliert worden. Um auf die BfArM-Liste zu kommen, dürfen Hersteller ihre Produkte selbst zertifizieren, ohne externe Kontrollen. Soll ein Test auf die PEI-Liste kommen, muss er zur Evaluierung angemeldet werden. Das machen nur wenige Anbieter. Fünf geprüfte Tests sind dabei bereits durchgefallen - sie stehen auch nicht mehr auf der Liste, alle gescheiterten Anbieter befinden sich im Rechtsbehelfsverfahren. "Wir sehen den aktuellen Zustand als sehr problematisch an", sagte die Leiterin der klinischen Tropenmedizin an der Universität Heidelberg, Claudia Denkinger. "Das aktuelle Vorgehen führt dazu, dass möglicherweise schlechte Tests auf den Markt kommen und Menschen dadurch das Vertrauen verlieren."

Foto: Weggeworfener Mund-Nasen-Schutz im Herbst (über dts Nachrichtenagentur)

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