Berlin - Angesichts der Infektionslage in Indien hat Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery umfassende Notmaßnahmen gefordert. "Die indischen Krankenhäuser sind überfüllt. Es gibt keinen Sauerstoff zur Beatmung mehr, und viele Menschen sterben, ohne eine Behandlung erhalten zu haben", sagte Montgomery der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).

Hinzu komme, dass die sogenannte indische Variante ansteckender und im Krankheitsverlauf schlimmer zu sein scheine, als bisher bekannte Mutationen. "Daher sind alle Maßnahmen der Kontakteinschränkung gegenüber potenziell hiermit Infizierten gerechtfertigt. Dazu gehören Flug- und Einreiseverbote, strenge und überwachte Quarantäne für alle Heimkehrer aus diesen Risikogebieten aber natürlich genauso Hilfsangebote an die Regierungen dieser Länder, damit - in unser aller Interesse - die Infektionen so erfolgreich wie möglich bekämpft werden", sagte Montgomery.

Er verwies auf die vergangene Vorstandssitzung des Weltärztebundes, bei der eine Notfall-Resolution verabschiedet wurde. Darin fordert der Weltärztebund die internationale Staatengemeinschaft auf, Länder wie Indien und Brasilien mit Hilfen zu unterstützen, darunter mit Sauerstoff, Medikamenten und Schutzausrüstung. "Die Pandemie wird nicht enden, bis wir Covid in jeder Nation bekämpfen, und jetzt ist es Zeit für globale Kooperation, Solidarität und Unterstützung füreinander", heißt es in der Resolution.

Foto: Weggeworfener Mundschutz (über dts Nachrichtenagentur)

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