Zug/Kopenhagen - Der Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 verzögert sich weiter. Die Betreibergesellschaft nimmt die Arbeiten zur Fertigstellung der Pipeline anders als erwartet an diesem Freitag noch nicht wieder auf.

"Wir haben von der Dänischen Energie-Agentur die Genehmigung, ab Freitag mit den Arbeiten zu beginnen. Das heißt aber nicht, dass wir am Freitag auch die Verlegung von Rohren wieder aufnehmen", sagte ein Sprecher der Nord Stream 2 AG dem "Handelsblatt". Man werde vielmehr "zunächst die technische Ausrüstung prüfen." Es lasse sich nicht exakt sagen, wie lange das dauern werde.

"Einige Tage dürfte es allerdings mindestens in Anspruch nehmen. Einen genauen Termin für die Wiederaufnahme der Verlegearbeiten können wir daher nicht nennen", ergänzte der Sprecher. "Wir werden voraussichtlich erst Ende Januar oder Anfang Februar genauer abschätzen können, wann wir beginnen, Rohre zu verlegen", sagte er. Die Unterbrechung der Verlegearbeiten könnten nun den Raum für eine politische Annäherung zwischen den USA und Deutschland schaffen.

Der US-Außenpolitiker Nicholas Burns, der Biden im Wahlkampf beraten hat, schlägt vor, dass nicht nur der Bau, sondern auch die amerikanischen Sanktionen temporär gestoppt werden, um den Konflikt zu de-eskalieren. "Die Europäer sollten den Bau von Nord Stream 2 anhalten – und die Amerikaner die Sanktionen aussetzen", sagte Burns dem "Handelsblatt". "Das gäbe der neuen US-Administration die Gelegenheit, vertraulich und besonnen mit der deutschen Regierung und den anderen beteiligten Ländern zu sprechen."

Foto: Castoro 10 beim Bau von Nord Stream 2 (über dts Nachrichtenagentur)

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