Düsseldorf - Die NRW-Landesregierung hält nichts von einer Impfpflicht für Beschäftigte in Schulen und Kitas. "Ich bin gegen eine Impfpflicht und lehne sie ausdrücklich ab, denn ich halte sie für den falschen Weg", sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Dienstagsausgabe).

Die Impfung ist und bleibe eine individuelle Entscheidung, so Stamp. Zuvor hatte der Humangenetiker Wolfram Henn, Mitglied im Deutschen Ethikrat, eine Corona-Impfpflicht für alle Beschäftigten in Schulen und Kitas gefordert. Diese Pädagogen sollten vor allem Kinder unter zwölf Jahren schützen, die keine Impfung bekommen könnten. "Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kitas sowie der Kindertagespflege ist bereits frühzeitig ein Impfangebot gemacht worden. Nach allen Berichten von Trägern und aus den Kommunen ist die Impfbereitschaft bei den Beschäftigten der Kindertagesbetreuung sehr groß."

NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) konterte den Vorstoß des Ethik-Experten Henn ebenfalls: "Eine Impfpflicht für Lehrkräfte lehnen wir ebenso wie das zuständige Gesundheitsministerium ab", sagte sie. Schon früh habe die Landesregierung die Lehrer sowie die Erzieher bei der Impfung priorisiert und die allermeisten hätten sich mittlerweile impfen lassen. "Ich bin sicher, die Lehrerinnen und Lehrer sind sich ihrer verantwortungsvollen Rolle auch ohne eine Impfpflicht sehr bewusst", sagte Gebauer.

Foto: Abgeschlossenes Schultor (über dts Nachrichtenagentur)

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