Düsseldorf - Vor Beginn der Koalitionsverhandlungen über eine "Ampel"-Bundesregierung hat sich NRW-SPD-Chef Thomas Kutschaty für eine erleichterte Genehmigung von Windrädern ausgesprochen. "Wenn wir 2030 ohne Kohlestrom auskommen wollen, brauchen wir einen gewaltigen Zubau von Windkraft- und Solaranlagen", sagte er der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe).

"Starre Abstandsregeln für Windräder zur Wohnbebauung und die Tabuisierung von Windkraftanlagen in Waldgebieten passen dann nicht mehr in die Zeit." Kreative Modelle zur Bürgerbeteiligung an erneuerbaren Energien könnten gesellschaftliche Konflikte befrieden, so Kutschaty. "Die Menschen müssen an den Gewinnen mehr beteiligt werden." Der Oppositionsführer im NRW-Landtag leitet bei den Ampel-Koalitionsverhandlungen die Arbeitsgruppe "Moderner Staat und Demokratie", die sich vor allem mit Maßnahmen zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren in der Energiewende beschäftigten soll.

Kutschaty zeigte sich zudem offen für einen früheren Kohleausstieg. "Jeder weiß, dass der Kohleausstieg eher früher als später kommen muss. Auch die Energiekonzerne bezweifeln längst, dass sich Kohleverstromung wegen der Klimaschutz-Auflagen bis 2038 noch rechnet", sagte er der WAZ. Zugleich mahnte er an, das Abrücken vom bundesweit verabredeten Kohlekompromiss sozial abzufedern. "Der SPD ist wichtig, dass wir uns um die Beschäftigten kümmern. Wenn Kraftwerke früher vom Netz gehen, brauchen die Menschen eine berufliche Perspektive", so Kutschaty weiter.

Foto: Windrad (über dts Nachrichtenagentur)

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