Mannheim - Der Mannheimer Ökonom Dirk Simons hat das Engagement des Bundes bei dem in Turbulenzen geratenen Impfstoffhersteller Curevac verteidigt. Ob die 300-Millionen-Investition eine falsche Entscheidung des Bundes war, könne man nicht bewerten, sagte er dem "Mannheimer Morgen" (Freitagausgabe).

"Das ist eine Wette auf die Zukunft", so Simons. "Stellen wir uns mal vor, es wäre anders gelaufen: Der Bund hätte nicht investiert und ein chinesisches oder amerikanisches Unternehmen hätte Curevac aufgekauft - und der Kandidat wäre erfolgreich gewesen", argumentierte er. "Das wäre dann auch wieder falsch gewesen." Realökonomisch gesehen, habe der Bund sowieso erst einmal nichts verloren.

"Das Unternehmen Curevac existiert ja noch", so der Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen an der Uni Mannheim. Was sich verändert habe, seien die Erwartungen über die Gewinne, die Curevac erzielen wird. Der hohe Kurs, den Curevac noch im Dezember hatte, war getrieben von starken Erwartungen. Simons glaubt, dass ein gewisser Teil dieses Wertverlusts eine Überreaktion der Anleger war.

"Branchenfremde Kleinanleger werden bei solchen Nachrichten nervös und verkaufen ihre Anteile", sagte er. Deshalb falle der Kurs. "Aber die meisten Analysten raten momentan dazu, die Aktien zu halten."

Foto: Werbung für Impfkampagne (über dts Nachrichtenagentur)

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