Berlin - Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), hat härtere Corona-Beschränkungen in sächsischen Hotspots ins Gespräch gebracht. "Ich halte es für richtig, bei Verstößen gegen die Hygieneregeln hart durchzugreifen. Es geht nicht anders, wenn wir Leben retten wollen", sagte Wanderwitz der "Welt" (Mittwochsausgabe).

"Jeder kann äußern, was er denkt. Aber in dieser Lage kann nicht jeder machen, was er will. In den Hotspots brauchen wir weitergehende Maßnahmen."

Das könne auch bedeuten, vorübergehend ganze Dörfer, Viertel oder Städte lahmzulegen. Wanderwitz führte die anhaltend hohe Zahl der Neuinfektionen in Sachsen auch auf das Verhalten von AfD-Anhängern zurück. "Wenn in sächsischen Städten im AfD-Milieu Menschenketten und Demonstrationen ohne Maske und Abstand veranstaltet werden, sind das Superspreader-Events", kritisierte Wanderwitz. "Wenn ich in Supermärkten unterwegs bin, treffe ich auf eine erschreckend hohe Zahl von Menschen, die so tun, als gäbe es keine Pandemie."

Auch der Kollektivismus der DDR spiele eine Rolle. "Das Individuum und der Schutz der einzelnen Person spielen in solchen Weltbildern keine große Rolle. In unserem Grundgesetz aber steht die Unantastbarkeit der Würde des Menschen an erster Stelle. Insofern steckt in diesem Konflikt auch ein Streit über unser Wertesystem", so Wanderwitz.

Foto: Abstands-Markierung auf einer Treppe (über dts Nachrichtenagentur)

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