Berlin - Die ostdeutsche Wirtschaft rechnet wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine mit erheblichen Rückschlägen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des "Handelsblatts" unter den Industrie- und Handelskammern (IHK) in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.
Unternehmen aus diesen Bundesländern unterhalten traditionell intensive Geschäftsbeziehungen zu Russland, Weißrussland und der Ukraine. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, warnte vor einer massiven Störung der Lieferketten und einer weiteren Explosion der Energiekosten: "Mit der Zuspitzung des Konflikts droht die Gefahr, dass die Geschäftsbeziehungen vollständig abreißen." Auch der Präsident der IHK Schwerin, Matthias Belke, sagte, es müsse allen bewusst sein, dass Sanktionen auch Unternehmen in Westmecklenburg "hart treffen" werden. Ähnlich sieht es der Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg in Sachsen-Anhalt Wolfgang März.
Henrik Vagt, Geschäftsführer Wirtschaft und Politik bei der IHK Berlin, sagte, die Perspektiven für den Wirtschaftsaustausch zwischen Berlin und dem russischen Markt hätten sich durch die politischen und rechtlichen Risiken "enorm verdüstert". Die russische Energiewirtschaft sei ein wichtiger Kunde von Berliner Zulieferern, etwa im Bereich von Turbinen- und Durchflusstechnologien oder Energieeffizienzlösungen. "Wenn dieser Sektor im Zuge der Sanktionen vom internationalen Markt entkoppelt wird, zieht dies für viele Berliner Mittelständer ernsthafte Geschäftseinbrüche nach sich."
Foto: Güterwaggons am Bahnhof in Halle (Saale) (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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