Berlin - Patientenschützer Eugen Brysch befürchtet angesichts der Corona-Übersterblichkeit im Jahr 2020 weitere Tausende Tote durch das Virus. "In diesem Jahr werden doppelt so viele Covid-19-Tote zu verzeichnen sein wie im Jahr zuvor", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).
"Es trifft vor allem die alten und pflegebedürftigen Menschen. Das ist zutiefst erschreckend." Denn im Gegensatz zum letzten Jahr seien alle Maßnahmen bekannt und verfügbar, um das Leiden und Sterben zu bekämpfen. "Das sind gute Impfangebote und konsequentes Testen."
Brysch kritisierte: "Bund und Länder lernen offenkundig nicht aus ihren Fehlern." Es sei zu befürchten, dass sich das in 2022 kaum ändern werde, "auch wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Pandemie im nächsten Frühjahr beendet wissen will", sagte der Patientenschützer dem RND. Die Pandemie hat in Deutschland zu einer Übersterblichkeit geführt. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt nach der Auswertung der Sterbefallstatistik seit Beginn der Pandemie. "Von März 2020 bis Mitte November 2021 sind in Deutschland mehr Menschen verstorben, als unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung zu erwarten gewesen wäre", sagte der Vizepräsident des Amtes, Christoph Unger, am Donnerstag in Wiesbaden.
So starben 2020 fünf Prozent mehr Menschen als 2019. Allein aufgrund der Alterung der Bevölkerung wäre nur ein Anstieg der Sterbefallzahlen um zwei Prozent zu erwarten gewesen. Betrachtete man die ersten zwölf Monaten der Pandemie - März 2020 bis Februar 2021 - starben 7,5 Prozent mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum.
Foto: Krankenhausflur (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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