Berlin - Der Chef der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat einen immer noch lückenhaften Impfschutz bei den Beschäftigten in Pflegeheimen und Pflegediensten beklagt. "Die Impfbereitschaft beim Personal in der Altenpflege ist zum Teil nicht so hoch wie sie sein sollte", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
"Das betrifft stationäre Einrichtungen, aber auch mobile Pflegedienste." Anders scheine es in der Krankenpflege zu sein, so Brysch. Hier sei die Impfbereitschaft höher. Eine berufsspezifische Impfpflicht ist in den Augen der Patientenschützer jedoch nicht die richtige Antwort auf die Impflücken: "Eine solche Pflicht käme in einem Mangelberuf wie der Altenpflege eher einer Verzweiflungstat nahe und wäre kontraproduktiv", so der Patientenschützer.
Schon heute leide die Branche unter einer starken Abwanderung. "Die Pflicht zur Impfung würde die Lage der Pflegebedürftigen so eher noch verschärfen." Ärztevertreter lehnten eine Impfpflicht ebenfalls ab: "Eine Impfpflicht ist sowohl generell als auch fokussiert auf bestimmte Berufsgruppen nicht der richtige Ansatz", sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die Menschen müssten davon überzeugt werden, dass eine vollständige Impfung gut für sie, aber auch für die Gesellschaft sei.
Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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