Berlin - Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hat ihre Partei nach dem Verlust ihres Direktmandats zur Erneuerung aufgefordert. Der Linken würden "offenbar bundesweit und in Berlin wenig Kompetenz zu unseren Kernthemen zugeschrieben", sagte Pau dem "Tagesspiegel".
Man habe der Partei auch nicht zugetraut, "dass die Forderungen umgesetzt werden". Sie habe beim Wahlkampf auf der Straße von Bürgern mitbekommen, dass sie die Linke mit Themen wie der Angleichung der Renten zwischen Ost und West oder einer Reform von Hartz IV in Verbindung bringen würden. "Aber man traut uns die Umsetzung nicht zu." Die langjährige Bundestagsabgeordnete hatte ihr Direktmandat für den Bundestag in ihrem Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf an Mario Czaja (CDU) verloren.
Damit konnte Pau zum ersten Mal seit 1998 kein Direktmandat holen. Sie bekam 21,9 Prozent der Erststimmen, Czaja erhielt als Nachfolger von Kulturstaatsministerin Monika Grütters 29,4 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2013 hatte Pau noch 38,9 Prozent der Erststimmen in Marzahn-Hellersdorf geholt, im Jahr 2017 waren es 34,2 Prozent. Die Linke kam bei der Bundestagswahl deutschlandweit auf 4,9 Prozent der Zweitstimmen.
Foto: Linkspartei-Logo auf Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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