Berlin/Passau - Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter erwartet, dass es Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) mit seinem "Zukunftsteam" nicht gelingt wieder Boden gut zu machen. "Der erhoffte Knall wird verhallen", sagte er dem "Handelsblatt".

Die SPD werde das Team nicht unter Druck setzen. "Ihr Argument könnte sein: das Team ist so schwach wie der Kandidat." Laschet hatte am Freitagmorgen sein Team vorgestellt. Dazu gehören neben dem früheren Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) auch Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) und der Terrorismusexperte Peter Neumann sowie Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch, CDU-Vize Silvia Breher, der stellvertretende Unionsfraktionschef Andreas Jung sowie der Bundestagskandidat und Musikmanager Joe Chialo (alle CDU).

Oberreuter sagte dazu, man könne auch von einem "Team Unbekannt" sprechen. Außer Merz habe niemand in der Breite der Bevölkerung einen Namen. Dynamik für die letzten Wahlkampfwochen gehe von dem "Zukunftsteam" nicht aus. "Irgendwie passt das zum verkorksten Wahlkampfstil: Es kommt zu spät und ist als Ganzes profillos."

Bei Merz käme hinzu, dass er seit eineinhalb Jahrzehnte raus aus der Politik sei. "Profil hat er in seiner Generation, für die er steht." Seine Nominierung sei zugleich ein "Nachweis für die personalpolitischen Schwächen der CDU", sagte Oberreuter.

Foto: CDU-Flaggen (über dts Nachrichtenagentur)

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