Angermünde - Die Bundespolizei hat an der deutsch-polnischen Grenze die Schleierfahndung deutlich hochgefahren, da dort die unerlaubten Einreisen und die Schleusertätigkeit stark zunehmen. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

In den letzten Monaten trafen die Beamten an der rund 460 Kilometer langen Grenze auf eine steigende Zahl vor allem irakischer Flüchtlinge. Bei deren Vernehmungen kam heraus, dass die über Weißrussland nach Litauen und Polen gelangt waren und nun nach Deutschland geschleust werden sollten. Dieser Trend hat einen heiklen politischen Hintergrund: Die EU beschuldigt die Regierung von Weißrussland seit Monaten, dass deren Behörden absichtlich vor allem irakische Flüchtlinge ins eigene Land holten und sie dann mit Bussen zur litauischen Grenze brächten. Mit dem staatlich organisierten Schleusen der Migranten, so der Vorwurf, wolle Lukaschenko die EU provozieren. Der Machthaber Weißrusslands und enge Partner von Russlands Präsidenten Wladimir Putin ist verärgert, weil er von der EU nach der brutalen Niederschlagung der Proteste gegen ihn weitgehend isoliert ist. Zudem ist sein Land wegen der drastischen Repressionen gegen jede Form von Opposition mit empfindlichen Wirtschaftssanktionen belegt.

Foto: Zwei Polizisten im Zug (über dts Nachrichtenagentur)

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