Berlin - Die stark steigende Zahl an Intensivstationen, die in der vierten Corona-Welle ihren Betrieb nur noch eingeschränkt aufrechterhalten können, ist vor allem auf fehlendes Personal zurückzuführen. Das berichtet der "Spiegel".

Nur noch ein Viertel der gut 1.300 Erwachsenen-Intensivstationen meldeten demnach zu Beginn dieser Woche dem Divi-Intensivregister einen regulären Betrieb. Knapp 600 Intensivstationen meldeten einen eingeschränkten Betrieb, mehr als 250 Stationen einen teilweise eingeschränkten Betrieb. Damit liegt der Anteil der nur noch mit Einschränkungen betriebenen Intensivstationen in den vergangenen Tagen auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Pandemie. Laut bislang unveröffentlichten Zahlen des Divi-Intensivregisters, über die der "Spiegel" berichtet, begründen die Kliniken die Einschränkungen seit Wochen in sieben von zehn Fällen mit Engpässen beim Personal.

Der Rest der Einschränkungen wird vor allem mit fehlendem Raum begründet; Engpässe bei Material oder Beatmungsgeräten spielen lediglich eine marginale Rolle. Der Personalmangel auf den Intensivstationen ist das größte Hindernis für einen Ausbau der Kapazitäten in der Corona-Pandemie. Am Wochenende hatte der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki im "Spiegel" gefordert, die im Divi-Intensivregister gemeldete Notfallreserve von knapp 10.000 Betten zu aktivieren. Diese Betten müssen allerdings nicht sofort einsatzbereit, sondern lediglich stückweise innerhalb von sieben Tagen aktiviert werden können, indem andere Behandlungen abgesagt oder verschoben werden.

"Zur Notfallreserve gehören meistens die Betten, die auf der Intermediate Care Station oder im Aufwachraum stehen. Sollen sie zum Einsatz kommen, muss das Personal von der Intensivstation diese Betten zusätzlich bedienen", sagte die Oldenburger Pflegewissenschaftlerin Martina Hasseler dem Nachrichtenmagazin. Diese Pflegekräfte fehlten aber.

Foto: Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)

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