Erfurt - Nach dem Beschluss des neuen Wind-an-Land-Gesetzes durch das Bundeskabinett hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) die verschärften Windkraft-Anforderungen an die Länder begrüßt. "Wir brauchen einen zügigen Ausbau regenerativer Energien, wir müssen uns unabhängig machen von russischem Erdöl bzw. Erdgas", sagte er der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).

Der Ministerpräsident beklagte selbst, dass in Thüringen derzeit lediglich 0,4 Prozent der Fläche für Windkraftanlagen genutzt würden. "Das hängt auch damit zusammen, dass die Thüringer CDU ein Verbot von Windkraftanlagen im Wald durchgesetzt hat. Zerstörte Waldflächen dürfen für Windkraftanlagen kein Tabu mehr sein", so der Linken-Politiker. Es brauche eine Energieoffensive, die in Thüringen breit getragen werde. Die Industrie benötige dringend regenerative Energien. Im Besonderen die Glasindustrie, mit 7.000 Arbeitnehmern in Südthüringen, brauche alle Formen der regenerativen Energien - "ohne Denkverbote", sagte Ramelow. "Die Umstellung von Gas auf Strom in der Glasindustrie wird eine Kraftanstrengung für ganz Südthüringen", so der Ministerpräsident weiter. In Thüringen herrscht derzeit Streit über eine neue 1.000-Meter-Abstandsregelung für Windräder, die die CDU-Fraktion im Landtag befürwortet.

Die rot-rot-grüne Minderheitskoalition lehnte die Abstandsregelung bisher allerdings ab. Eine geplante Abstimmung dazu im Landtag ist auf Juli vertagt worden.

Foto: Windräder (über dts Nachrichtenagentur)

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