Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) kritisiert, nachdem sie am Montag wissenschaftliche Leitlinien für einen sicheren Schulbetrieb in der Corona-Pandemie vorgelegt hatte. "Frau Karliczek ist Bundesministerin für Bildung – aber sie hat mit Bildung gar nichts zu tun", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Denn die Kultushoheit liege bei den Ländern. "Am Ende müssen wir wieder ganz allein entscheiden, ob wir Präsenz- durch Wechselunterricht ersetzen und ob wir aus dem Wechselunterricht wieder in den Präsenzunterricht übergehen." Das "eigentliche Problem", das zumindest die thüringische Landesregierung umtreibe, sei im Übrigen, "dass ein Teil der Schüler mit seinen Lehrern über längere Zeit gar keinen Kontakt mehr hat", so Ramelow. Diese Schüler hole man jetzt in kleinen Gruppen wieder in die Schulen.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock hatte Karliczek zuvor ebenfalls kritisiert. Die Ministerin habe ein Dreivierteljahr gebraucht, aus dem Winterschlaf aufzuwachen, sagte sie. Kohorten-Bildung für Klassen, unterschiedliche Unterrichtszeiten und Masken – all diese Vorschläge seien Schnee von gestern.

Foto: Anja Karliczek (über dts Nachrichtenagentur)

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