Wiesbaden - Die Reallöhne in Deutschland sind im dritten Quartal 2020 gesunken. Der Nominallohnindex lag um 1,3 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.

Die Verbraucherpreise blieben im selben Zeitraum nahezu unverändert (-0,1 Prozent). Dies ergibt einen realen Verdienstrückgang von ebenfalls 1,3 Prozent. Die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung ist nach wie vor durch den vermehrten Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie beeinflusst, wenngleich der nominale wie auch reale Verdienstrückgang moderater ausfallen als im zweiten Quartal 2020. Das Kurzarbeitergeld ist hierbei nicht berücksichtigt. Bei der Wochenarbeitszeit macht sich der Effekt der Kurzarbeit bemerkbar: Insgesamt reduzierte sich die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten um durchschnittlich 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Überdurchschnittliche Abnahmen der Nominallöhne waren vor allem in der Luftfahrt (-32,2 Prozent), bei Reisebüros bzw. Reiseveranstaltern (-25,0 Prozent) sowie im Bereich der Beherbergung (-12,1 Prozent) festzustellen. In der Unterscheidung nach Leistungsgruppen war der Verdienstrückgang gemessen am Nominallohnindex mit -2,0 Prozent bei den angelernten Arbeitnehmern am größten, gefolgt von den Fachkräften (-1,7 Prozent), den herausgehobenen Fachkräften (-1,5 Prozent) sowie ungelernten Angestellten (-1,1 Prozent), so die Statistiker. Die Verdienste von Arbeitnehmern in leitender Stellung wiesen mit -0,5 Prozent die geringste Abnahme auf.

Foto: Flughafenarbeiter (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: