Berlin - Männer sind durch Raubüberfälle in Deutschland mehr als doppelt so stark gefährdet wie Frauen. Das geht aus dem neuen "Periodischen Sicherheitsbericht" der Bundesregierung hervor, der an diesem Freitag vorgestellt wird und über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) vorab berichten.

Der Bericht verzeichnet zudem einen Anstieg der ausländischen Tatverdächtigen zwischen 2009 und 2019 von 21,1 auf 34,6 Prozent. Insgesamt ist die Kriminalität laut Bericht aber rückläufig. Sie sank von 2005 bis 2019 um 15 Prozent, "beeinflusst vor allem vom deutlichen Rückgang der Eigentums- und Vermögensdelikte". Auch bei der schweren Gewaltkriminalität sind die Fallzahlen gesunken.

Die Covid-19-Pandemie hat zu einem Rückgang der Gewalt in der Öffentlichkeit geführt - aber zu einem Anstieg im privaten Raum. Der Periodische Sicherheitsbericht ist eine Analyse, die über die Statistik hinausgeht. "Wer erfolgreich Kriminalität bekämpfen will, braucht mehr als Statistiken", sagte Innenminister Horst Seehofer (CSU) den Funke-Zeitungen. "Deutschland ist eines der sichersten Länder dieser Welt."

So verzeichnet Deutschland im internationalen Vergleich laut dem Expertenbericht eine niedrige Anzahl vorsätzlicher Tötungen. Sorgen macht den Behörden die politisch motivierte Kriminalität von rechts. Seit 2015 wurden jährlich mehr als 20.000 Straftaten registriert. Stark zugenommen habe die rechtsmotivierte Hasskriminalität im Internet.

Auch der Anteil der polizeilich registrierten, antisemitisch motivierten Straftaten sei "kontinuierlich gestiegen". Nach der Flüchtlingskrise 2015 sei die Zahl der Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wegen antisemitischer Straftaten "sprunghaft" angestiegen.

Foto: Polizeistreife im Einsatz (über dts Nachrichtenagentur)

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