Rostock - Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) will neue Maßnahmen bei der Pandemiebekämpfung. Bei künftigen Lockdowns müssten die Behörden den aktuellen Wissenstand einfließen lassen und "den Menschen ein Angebot für den Aufenthalt außerhalb der eigenen vier Wände machen", schreibt er in einem Papier, über das die "Welt" (Freitagausgabe) berichtet.
Das Dokument richtet sich an den derzeit laufenden "MV-Gipfel" der Schweriner Landesregierung. "Kontakte in geschlossenen Räumen müssen dagegen minimiert werden", schreibt der OB. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte zuvor angekündigt, dass sie angesichts steigender Infektionszahlen einen erneuten landesweiten Lockdown verhängen wolle. Dieser soll voraussichtlich am Montag kommen und wird laut der "Welt" wegen eines deutlich angestiegenen Inzidenzwertes auch in Rostock gelten, das bisher als Modellkommune einen eigenen Weg der Corona-Bekämpfung gegangen war. Madsen will allerdings verhindern, dass damit weitgehend dieselben Maßnahmen ergriffen werden wie beim ersten landesweiten Lockdown im Frühjahr 2020.
In einem Zwölf-Punkte-Katalog, über den die "Welt" berichtet, fordert er unter anderem zusätzliche Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche unter freiem Himmel, das Offenhalten von Sport- und Freitzeitaktivitäten an der frischen Luft und die Möglichkeit, dem Einzelhandel auch unter Lockdown-Bedingungen "Click-and-Meet"-Angebote zu ermöglichen. Madsen fordert zudem eine Beschränkung der geplanten Schließung von Schulen und Kitas auf maximal 14 Tage und eine neue Corona-Strategie, in der künftig nicht die Sieben-Tage-Inzidenz allein den Maßstab für die Pandemie-Bekämpfung setzt. Auch Testergebnisse und Impfquoten müssten berücksichtigt werden. Eine nächtliche Ausgangssperre ist für Madsen "ein Mittel, um private Kontakte herunterzufahren".
Sie müsse allerdings mit Angeboten am Tag verknüpft werden.
Foto: Rathaus von Rostock (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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