Berlin - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Norbert Röttgen (CDU), sieht im Sturm auf das Kapitol in Washington weltweite Auswirkungen. "Das zeigt der ganzen Welt, wie ernst es ist, wie die Demokratie unter Druck ist", sagte Röttgen der RTL/n-tv-Redaktion.
Auch in Deutschland gebe es gefährliche Tendenzen. "Das Verächtlichmachen der Institutionen durch die AfD zielt darauf ab, die Demokratie in diesem Land zu schädigen." Hassreden bereiteten den Boden dafür, dass es zu Gewalt komme. "Wir müssen dem viel entschlossener, viel entschiedener entgegentreten. Es darf unter den demokratischen Parteien keine Taktiererei mehr geben, von denen irgendeiner der Extremisten - links oder rechts - profitieren kann." Über die Ereignisse in Washington sagte Röttgen: "Ich bin traurig und entsetzt, dass diese Bilder entstanden sind. Sie werden in die amerikanische Geschichte eingehen."
Das Entscheidende sei, dass es der amtierende Präsident gewesen sei, der zu Gewalt gegen das Parlament "angestachelt und angestiftet" habe. Die Republikaner müssten nun die "allerallerletzte" Möglichkeit ergreifen, sich von Trump loszulösen.
"Sonst verstrickt sie sich in die Schuld dieses Präsidenten." Er sei überzeugt, dass der künftige Präsident Joe Biden Versöhnung für die USA wolle. "Aber das Land ist hasserfüllt. Dieses Gift muss raus. Und das wird lange dauern. Vielleicht sogar länger als eine Amtsperiode eines Präsidenten."
Foto: Norbert Röttgen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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