Berlin - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Norbert Röttgen, hat angesichts des Streits mir Russland über die Inhaftierung des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny ein Bau-Moratorium von Nord Stream 2 vorgeschlagen. "Die Lage ist inzwischen völlig verfahren und sie ruft nach einer Auflösung. Vielleicht könnte sie so aussehen, dass die EU, Russland, die USA ein Moratorium vereinbaren über den Bau, aber diesmal nicht als Sanktion, sondern als eine Pause, um in Verhandlungen einzutreten", sagte der CDU-Politiker am Freitag dem Deutschlandfunk.
Bei diesen Verhandlungen müsste "größte Sorge des Westens" ausgeräumt werden, "nämlich, dass diese Pipeline als geopolitische Waffe gegen osteuropäische Staaten eingesetzt wird". Das sei der entscheidende Punkt, so Röttgen. "Das ist ja auch der Kern der Außenpolitik Russlands in Europa, eine Zone zu schaffen von seinen westlichen Nachbarstaaten, denen es die komplette Selbstbestimmung versagt und über die es bestimmen will. Wenn das ausgeschlossen werden könnte durch effektive Regelungen, durch eine Vereinbarung internationaler Art, dann, glaube ich, könnte man auch energiepolitisch kooperieren", argumentiert der Außenexperte.
"Das könnte ein Vorstoß sein, der die geopolitischen Bedenken ausräumt, der aber auch Russlands Interessen entgegenkommt, nämlich einen verlässlichen Rahmen für Energieversorgung zu liefern."
Foto: Bau von Nord Stream 2 (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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