Berlin - Die Rückstellungen der Betreiber von Atomkraftwerken (AKW) für Rückbauverpflichtungen sind im letzten Jahr um rund 400 Millionen Euro gesunken. Laut Angaben der Bundesregierung stehen in den Bilanzen der Betreiber Stand 31. Dezember 2020 noch 21,6 Milliarden Euro für den Rückbau, im Vorjahr waren es 22,0 Milliarden Euro.

Nach- und Restbetrieb (8,5 Milliarden Euro) stellen dabei die größte Kostenkategorie noch vor der Reststoffbearbeitung und Verpackung (7,6 Milliarden Euro) im Rahmen des Rückbauverfahrens dar. Die eigentlichen Abbauarbeiten werden mit dem geringsten Kostenanteil veranschlagt (5,5 Milliarden Euro). Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) teilte mit, es gebe keine Hinweise, dass sich aufgrund der Corona-Pandemie Beeinträchtigungen ergeben hätten. Auch die Prüfung hinsichtlich der Ermittlung der Rückstellungsbeträge habe zu keinen Beanstandungen geführt.

"Aus der Prüfung der verfügbaren liquiden Mittel durch das BAFA haben sich keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die Betreiber ihren Rückbauverpflichtungen - insbesondere in den nächsten drei Geschäftsjahren - nicht nachkommen können", hieß es. Ursprünglich hatten die Betreiber mal weitaus höhere Rücklagen gebildet, allerdings auch für die Endlagerung. Diese Pflicht wurde mittlerweile an einen Staatsfonds übertragen, in den die Energieversorger RWE, Eon, EnBW und Vattenfall auf einen Schlag über 24 Milliarden Euro einzahlten. Nach Ansicht der meisten Experten haben sie damit einen extrem guten Deal gemacht, die Endlagerung wird weitaus mehr kosten.

Foto: Atomkraftwerk (über dts Nachrichtenagentur)

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