Berlin - Die Russland-Expertin Sarah Pagung hält Sanktionen gegen Einzelpersonen durch die EU für sinnvoll, ein Einreiseverbot oder Vermögenssperren gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin allerdings für unrealistisch. "Er steht bisher nicht persönlich auf den Listen. Das hat auch einen praktischen Grund, man möchte sich diplomatische Kanäle offenhalten und auch persönlich mit ihm sprechen", sagte Pagung dem Nachrichtenportal Watson.

"Das geht natürlich nicht mehr so einfach, wenn er nicht mehr einreisen darf." Auch habe es Putin inzwischen geschafft, einen Großteil seines Eigentums auf Verwandte und Freunde zu überschreiben. Pagung sieht daher wenig Sinn in einer Sanktionierung des russischen Präsidenten: "Selbst wenn man Putin auf die Liste setzte, würde man ihn damit nicht kriegen."

Deutlich effektiver wäre aus Pagungs Sicht dagegen ein Abbruch des deutsch-russischen Ostsee-Pipeline-Projekts Nord Stream 2: "Aus der außenpolitischen Logik wäre das durchaus ein sinnvoller Schritt, um das Regime ernsthaft unter Druck zu setzen."

Foto: Wladimir Putin (über dts Nachrichtenagentur)

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