Saarbrücken - Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat eine Lockerung des Datenschutzes gefordert, um die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben. "Wir brauchen dringend einen Datenschutzgipfel, auf dem Bund, Länder und Datenschutzzentren zusammenkommen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

"Ziel muss sein, eine schnelle Digitalisierung unserer Schulen zu erreichen - auch mit der Software, die auf dem Markt zur Verfügung steht." Der Datenschutz sei "sehr wichtig", aber man könne ihn "nicht über alles" stellen. "Und man darf auch nicht die Augen verschließen vor der gesellschaftlichen Realität", so der Christdemokrat. Zu Hause nutzten die Schüler munter Software von US-Herstellern.

"Wenn wir das in der Schule nicht anerkennen, bekommen wir ein Problem." Es seien vor allem datenschutzrechtliche Regelungen, die bei der Digitalisierung der Schulen hemmten, argumentierte Hans. "Im Gegensatz zu unsren Nachbarländern hält uns der Datenschutz in Deutschland davon ab, Standardsoftware einzusetzen - obwohl die Schülerinnen und Schüler sie später in ihrem Berufsalltag sowieso einsetzen werden."

Foto: Tobias Hans (über dts Nachrichtenagentur)

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