Dresden - Die sächsische Gesundheitsministerin hat eingeräumt, dass durch die Umverteilung von Impfstoff in ihrem Bundesland einige Menschen mit Vorerkrankungen länger auf ihre Impfung warten müssten. "Wir nehmen niemandem etwas weg", sagte Petra Köpping (SPD) am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin.
"Aber die Menge, die wir mehr haben, wollen wir vorrangig ins Vogtland geben." Die SPD-Politikerin räumte ein, dass durch die Aufhebung der Impfpriorisierung Menschen aus der ersten Impfgruppe andernorts "vielleicht noch ein bisschen warten" müssten und es ein "klein wenig länger dauern könnte" als ursprünglich geplant, bis diese zum Zuge kommen. Ob durch diese Maßnahme Risikogruppen benachteiligt würden, sei eine "Frage der Abwägung", angesichts der Tatsache, dass nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stehe. Das Land mache Gebrauch von der in der Impfverordnung vorgesehenen Möglichkeit, die Impfpriorisierung aufzuheben, um die Impfstoffe auf den betroffenen Hotspot-Landkreis umzuverteilen, begründete Köpping die Maßnahme.
Im Kreis Vogtland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut zurzeit bei 227,4. Durch eine "Viel-Lieferung" des Impfstoffs Astrazeneca sei es möglich - entgegen der von der Bundesregierung festgelegten Impfreihenfolge - dort alle Bürger zu impfen, "ohne dass wir in anderen Impfzentren Termine verschieben oder Impfungen absagen müssen".
Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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