Berlin - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) zeigt Verständnis für Schulöffnungen in der Coronakrise. "Ich verstehe jeden, der für offene Bildungseinrichtungen kämpft", sagte Schäuble dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

Schulen und ihre engagierten Lehrer bemühten sich sehr, dass auch in dieser Ausnahmesituation nicht das Wissen eines ganzen Schuljahres verloren gehe. Der frühere Bundesfinanzminister wies darauf hin, dass vor allem Kitas und Grundschulen eine wichtige Funktion hätten, die weit über das Vermitteln von Lerninhalten hinausgehe und nicht durch digitalen Unterricht ersetzt werden könne. "Das gilt gerade für Familien, die in einer sozial schwierigen Lage sind, oder auch für Familien mit Migrationshintergrund. Die Schulen leisten einen riesigen Beitrag zur Integration."

Dies müsse bei all diesen Entscheidungen mit bedacht werden, genauso wie die gesellschaftlichen Auswirkungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten Dienstag heftig über Schließungen von Kitas und Schulen gestritten. Schäuble erinnerte daran, dass "wir in den vergangenen Jahrzehnten sehr für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern gekämpft haben". Hier seien große Fortschritte erzielt worden.

Der Bundestagspräsident warnte deshalb: "Wir dürfen durch die Pandemie nicht wieder zurückfallen."

Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof (über dts Nachrichtenagentur)

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