Berlin - Der Deutsche Schaustellerbund drängt die Politik, ab September sämtliche Corona-Beschränkungen für Veranstaltungen und Volksfeste im Freien aufzuheben. "Wir haben die Maßnahmen bis hier hin mitgetragen, doch es reicht", sagte Verbandsvizepräsident Kevin Kratzsch dem "Spiegel".

Bei der aktuellen Impflage sei es nicht mehr nachvollziehbar, warum keine Feste und Veranstaltungen im Freien stattfinden dürfen. Draußen bestehe kaum eine Ansteckungsgefahr, deshalb sollte es im Herbst wieder möglich sein, auch größere Veranstaltungen stattfinden zu lassen, so Kratzsch. Das Beispiel England zeige etwa, dass bei einer hohen Anzahl von Geimpften in der Bevölkerung zwar die Inzidenzen nach oben gehen könnten, aber die Krankenhäuser nicht überfüllt seien. Deshalb brauche es andere Werte als die Inzidenz, auf deren Grundlage die Politik entscheide.

"Wir haben jetzt schon die Situation, dass geplante Veranstaltungen im Oktober aufgrund der Unsicherheit wieder abgesagt werden. Mit dieser Unwägbarkeit können wir nicht in den Herbst gehen", so Kratzsch. Die Situation in der Branche der Schausteller sei brenzlig, auch weil man nicht wisse, ob es bei einer Fortführung der Beschränkungen im Herbst weiterhin finanzielle Hilfen vom Staat für die Unternehmer gebe. Während beispielsweise das Oktoberfest in München in diesem Jahr erneut ausfällt, ist der Hamburger Winterdom weiterhin geplant.

Dafür sind aber besondere Corona-Maßnahmen vorgesehen. "Die Maßnahmen haben mit einem Volksfest zum Teil nichts mehr zu tun. Volksfest muss wieder uneingeschränkt möglich sein", sagte Kratzsch dazu.

Foto: Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)

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