Kiel - Schleswig-Holsteins Energieminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) hat im Streit um den Ausbau der Windenergie in Deutschland scharfe Kritik am Vorgehen der bayerischen Landesregierung geübt. "Das Stoppen des Klimawandels ist die eine zentrale Menschheitsaufgabe unserer Zeit und auch eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Pauschale Abstandsregelungen einzelner Länder wie 10-H in Bayern passen nicht mehr in die Zeit", sagte Albrecht der "Rheinischen Post" (Montag).

Die 10-H-Regelung besagt, dass die Windkraft-Anlagen das Zehnfache ihrer Höhe von Wohnhäusern entfernt sein müssen. Laut Albrecht zeige Schleswig-Holstein, dass sich der Windkraftausbau im Einklang mit Mensch und Natur realisieren ließe. "Wir haben bereits zwei Prozent unserer Fläche ausgewiesen und genehmigen auf Rekordniveau neue Anlagen. Wenn wir mehr machen sollen, und dazu sind wir bereit, dann müssen Länder wie Bayern ihre Sabotage der Energiewende sofort einstellen", sagte Albrecht.

"Der Bund weiß, dass wir hier im Norden die Chancen der Energiewende voll ausnutzen wollen", so der Grünen-Politiker. Albrecht forderte: "Wir brauchen Bewegung bei Themen wie faire Netzentgelte, der Förderung des Grünen Wasserstoffs oder auch der Ermöglichung der Nutzung von Abschaltstrom. Zusammen mit weiteren Windflächen in Schleswig-Holstein wäre das ein gutes Paket für die Zukunft."

Foto: Windräder (über dts Nachrichtenagentur)

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