Kiel - Angesichts der schlechten Umfragewerte für die Union hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) einen offensiveren Wahlkampf gefordert. "Wir werden unseren eigenen Ansprüchen derzeit nicht gerecht", sagte das CDU-Präsidiumsmitglied dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

"Der Anspruch der Union muss es sein, mindestens bei 30 Prozent zu liegen." Der Wahlkampf konzentriere sich bisher auf kleine Fehler der Spitzenkandidaten, sagte Günther. "Das überzeugt niemanden." Es brauche nun eine stärkere inhaltliche Auseinandersetzung.

"Wir müssen die Themen in den Mittelpunkt rücken, die für die Menschen wichtig sind." Als Grund für die bisherigen Schwierigkeiten der Union im Wahlkampf nannte der CDU-Politiker die Hochwasserkatastrophe, welche die Aufmerksamkeit von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) erfordert habe und ihn am Wahlkampf gehindert habe. "Dadurch darf man in den Umfragen einen gewissen Hänger haben", so Günther. "Aber Hänger heißt auch, dass es wieder aufwärts gehen muss."

Gleichzeitig rief Günther die Union zur Geschlossenheit auf und warnte vor einer Diskussion um den Kanzlerkandidaten. "Die Frage, wer für uns als Spitzenkandidat in den Wahlkampf zieht, haben wir als Union beantwortet", so Günther. "Wir sind klug beraten, jetzt alle an einem Strang zu ziehen." Den Appell zur Geschlossenheit bezog er ausdrücklich auch auf die CSU.

"Denn ein gemeinsamer Erfolg, den wir mit Geschlossenheit erreichen, ist auch ein Erfolg für die CSU", sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident.

Foto: Daniel Günther (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: