Washington - Auch nach dem Antrittsbesuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei US-Präsident Joe Biden scheint der Streit um Nord Stream 2 zu zwischen den NATO-Partnern weiter zu schwelen. Der US-Präsident zeigte sich äußerst selbstbewusst, dass das Pipeline-Projekt am Ende sei, wenn Russland in die Ukraine einmarschiere.

"Ich verspreche es", sagte Biden auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundeskanzler am Montag. Der wiederum weigerte sich, diese Drohung zu wiederholen und sprach lediglich von "harten" Sanktionen gegen Russland für den Fall einer Invasion. "Wir werden gemeinsam handeln", sagte Scholz, wobei zweifelhaft blieb, dass sich die Bündnispartner in der Frage der tatsächlichen Maßnahmen einig sind. Die Botschaft harter Sanktionen jedenfalls sei sicherlich auch in Russland bereits angekommen, so Scholz.

Der Bundeskanzler nutzte die Pressebegegnung mit den US-Medien, für eine Energiewende zu werben. Deutschland werde "spätestens 2045" klimaneutral sein und dann nicht mehr auf Öl und Gas angewiesen. Der US-Präsident versprach seinerseits, im Falle eines Konfliktes Europa mit Energielieferungen auszuhelfen. "Wir prüfen, was es da für Möglichkeiten gibt und tun das schon seit einiger Zeit", sagte Biden.

Nach seinem Antrittsbesuch bei Biden nimmt Scholz am Abend in Washington noch an einem Abendessen mit Vertretern des US-Kongresses und der deutschen Botschafterin teil. Scholz ist nur für rund 24 Stunden in den USA, am Dienstagvormittag wird er er bereits wieder in Berlin erwartet.

Foto: Olaf Scholz und Joe Biden am 07.02.2022 (über dts Nachrichtenagentur)

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