Berlin - Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz rät bei der Altersvorsorge zum Kauf von Aktien. "Ich rate jedem und jeder, zusätzlich etwas für das Alter zu tun", sagte er dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider".

Er rate den Leuten, neben gesetzlicher oder betrieblicher Rente in Aktien zu investieren. Die wichtigste Altersvorsorge werde jedoch auch in Zukunft die gesetzliche Rente sein, so Scholz. Er verwies auch auf das bis 2025 garantierte Rentenniveau. Diese Garantie wolle er gerne auch über die Mitte des Jahrzehnts hinaus verlängern: "Ich setze mich für ein stabiles Rentenniveau ein, auch als Perspektive für junge Männer und Frauen. Wer jetzt in die Arbeit geht, womöglich mit 16 oder 17 Jahren, der zahlt 50 Jahre Beiträge - da will man sich auf das Rentenniveau verlassen", sagte er.

Um das Rentenniveau stabil zu halten, müssten auch die Frauenerwerbstätigkeit und die Frauenarbeitsstunden durch Maßnahmen wie den Ausbau der Ganztagsbetreuung erhöht werden, sagte der SPD-Politiker. Zudem müsse es besser gelingen, ältere Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren, bis zur Rente neue Arbeit zu verschaffen. "Das sorgt für stabile Einzahlungen", so Scholz.

Trotzdem werde der Staat die gesetzliche Rente weiterhin mit Steuergeld bezuschussen müssen. Eine rote Linie, bis zu welcher Summe der Zuschuss maximal wachsen dürfe, wollte Scholz nicht ziehen. "Was notwendig ist, kann man machen", sagte der Kanzlerkandidat. Bei den Rentenzuschüssen handele es sich um "handelbare Summen", schließlich werde der Haushalt in den kommenden Jahren bedeutend wachsen.

Trotz seines Ratschlags zum Aktienkauf sagte Scholz, er selbst halte keine Aktien. Dies begründete er damit, dass "nicht der Verdacht entsteht, dass ich meine Entscheidungen aus irgendwelchen Interessen treffen würde". Sein Geld habe er auf dem Girokonto, sagte Scholz und ergänzte: "Das ist aber nicht meine Altersvorsorge."

Foto: Olaf Scholz (über dts Nachrichtenagentur)

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