Berlin - Ungeachtet anhaltend schwacher Umfragewerte hat sich SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz überzeugt gezeigt, die Bundestagswahl zu gewinnen. "Die Union verliert erheblich an Zustimmung und wird nur ein Ergebnis von deutlich unter 30 Prozent erreichen", sagte Scholz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Es ist möglich, das Kanzleramt zu erringen mit einem Wahlergebnis von oberhalb 20 Prozent." Er sei zuversichtlich: "Der nächste Kanzler wird ein Sozialdemokrat sein." Äußerungen von SPD-Chefin Saskia Esken, die Grün-Rot-Rot als realistisches Szenario bezeichnet hatte, kommentierte Scholz zurückhaltend: "Die beiden Parteivorsitzenden, der Fraktionsvorsitzende und ich verfolgen gemeinsam das gleiche Ziel: die SPD soll die nächste Regierung führen." Scholz ließ erkennen, dass er Bündnisse sowohl mit der Linkspartei als auch mit der FDP für möglich hält. Auf die Frage, ob er mit die FDP größere Schnittmengen sehe als mit der Linkspartei, sagte er: "Jeder kämpft für sich alleine, aber es ist gut, mehrere Optionen zu haben. Die SPD besitzt die strategische Klugheit, keine vorgezogenen Koalitionsdebatten zu führen. Wir werben um ein starkes Mandat für uns, alles weitere muss sich nach der Wahl ergeben."

Der SPD-Fraktionschef im Landtag von Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, hatte Änderungen der Wahlkampftaktik und eine breiter aufgestellte Führungsmannschaft verlangt. Scholz stehe für Erfahrung und Seriosität, sagte Stegner der "Welt am Sonntag".

Nach dem Motto "Olaf macht es allein" werde es aber nicht gehen.

Foto: Olaf Scholz (über dts Nachrichtenagentur)

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