Berlin - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gerät nach seiner Prognose, dass nach der faktischen Machtübernahme der Taliban bis zu fünf Millionen weitere Afghanen die Flucht ergreifen könnten, zunehmend in die Kritik. "Ich fordere Kanzlerin Merkel auf, klarzustellen, ob das tatsächlich die Positionen der Bundesregierung ist, worauf die Schätzung basiert und was das konkret für unser Land bedeutet", sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).

Zuvor hatte bereits der Migrationsforscher Gerald Knaus dem Minister wegen der Prognose angegriffen. Die Zahl sei "aus der Luft gegriffen", sagte er dem Sender RTL. Laut Theurer sorge die Ankündigung von Seehofer nur für zusätzliche Verunsicherung. Der FDP-Politiker forderte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Führung und Handlungsfähigkeit zu zeigen, um weiteren Schaden für Betroffene und Deutschland zu verhindern. "Merkel muss den unübersehbaren Auflösungserscheinungen ihrer Regierung entschlossen entgegentreten. Das skandalöse Versagen der Minister Maas, Kramp-Karrenbauer und Seehofer ist das eine. Das Laufenlassen der Kanzlerin ist das andere."

Foto: Horst Seehofer (über dts Nachrichtenagentur)

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