Frankfurt/Main - Die Töpfe zur Sicherung von Spareinlagen in der Eurozone sind noch immer nicht ausreichend gefüllt - auch nicht in Deutschland. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Wie der FDP-EU-Abgeordnete Moritz Körner auf Basis neuer Zahlen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde berechnet hat, erfüllen derzeit nur 9 der 19 Eurostaaten das Ziel, 0,8 Prozent der gedeckten Spareinlagen ihrer Kunden durch eigene Mittel abzusichern. Deutschland ist mit 0,53 Prozent weit davon entfernt und liegt nur auf Platz 11 - wie schon 2017. Insgesamt sind die Bankenverbände beim Auffüllen der Sicherungstöpfe sogar zurückgefallen: Der Mittelwert in der Eurozone ist zwischen 2017 und 2020 von 0,83 auf 0,75 Prozent gesunken. Und das, obwohl Estland, Griechenland, Malta und Luxemburg deutlich höhere nationale Ziele haben.

Nur Frankreich hat sich mit 0,5 Prozent einen kleineren Wert verordnet. Zwar bleibt noch bis 2024 Zeit, die EU-Vorgaben umzusetzen. Sollte es in der Zwischenzeit aber zu einer Bankenkrise kommen und würden die Kunden dann ihre Konten leerräumen, könnte es in vielen Ländern eng werden. "Die Banken ignorieren seit Jahren schamlos die Warnungen aus Politik und Forschung", kritisiert Körner.

Wegen Corona drohe ein "Pleite-Tsunami", der Banken in Schieflage bringen könnte.

Foto: Banken-Hochhäuser (über dts Nachrichtenagentur)

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