Berlin - Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Verena Bentele, hat für Kinder mit Behinderungen und deren Familien mehr Hilfe durch den Staat in der Corona-Pandemie gefordert. "Für Kinder mit Behinderungen sind die wichtigen gewohnten Tagesabläufe weggebrochen und müssen von ihren Eltern zuhause aufgefangen werden", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
Seit fast einem Jahr würden die Familien die Pflege und den Schulunterricht zuhause alleine sicherstellen, eine "geregelte Erwerbstätigkeit" sei deshalb nicht möglich. "Aus diesem Grund setzen wir uns für eine Lohnersatzleistung ein, die es Eltern erlaubt, ihre Kinder ohne finanzielle Probleme zuhause zu versorgen", hob Bentele hervor. Zugleich verwies die VdK-Vorsitzende auf die Notlage von Menschen mit Behinderungen, die während der Pandemie ihre Arbeit verloren haben. Im Januar 2021 sind mehr als 180.000 Personen dieser Gruppe laut dem Sozialverband ohne Arbeit gewesen - im Vergleich zum Januar vor einem Jahr ist das demnach ein Anstieg um 20.000 Arbeitslose. "Auf dem Arbeitsmarkt bleiben Menschen mit Behinderungen meist länger arbeitslos als Menschen ohne Behinderung", sagte Bentele. Ihr Sozialverband fordere daher, dass "Bund und Länder jetzt Programme zur Qualifizierung, Weiterbildung und Vermittlung von Menschen mit Behinderung auflegen, um der ohnehin durchschnittlich höheren Arbeitslosigkeit zügig entgegenzuwirken".
Foto: Rollstühle im Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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