Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ruft dazu auf, Biontech-Impfdosen für Schüler zu reservieren, damit die Schulen wieder öffnen können. "Ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien ist das Impfen der Jugendlichen", sagte er der "Bild am Sonntag".

Das erklärte Ziel sei, dass die Länder den minderjährigen Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen. "Weil für sie wegen der Zulassung nur ein bestimmter Impfstoff infrage kommt, müssen dafür genügend Biontech-Dosen reserviert werden." Spahn zeigte sich angesichts des Leids der Kinder in der Pandemie besorgt und kündigte an, Fördermaßnahmen für Kinder zu einem Schwerpunkt seiner politischen Arbeit in den nächsten Monaten zu machen. "Das Leid der Kinder in der Pandemie beschäftigt mich sehr", so der Minister. Zu viele Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern hätten nicht stattgefunden, Impfungen gegen Kinderkrankheiten seien ausgefallen, dazu kämen psychische Belastungen. "Ich möchte daher noch vor den Sommerferien mit Kinderärzten, Psychologen, Erziehungswissenschaftlern sprechen, wie wir diese Versäumnisse auffangen können." Besonderes Augenmerk will der Gesundheitsminister auf die Kinder aus sozial benachteiligten Familien legen: "In Deutschland muss der Grundsatz gelten: Jedes Kind hat das Recht auf eine faire Chance im Leben. Diese Chance darf Corona nicht kaputt machen." Da sei man als Regierung in der Pflicht. Die Notwendigkeit einer dritten Corona-Impfung ist laut Spahn "frühestens im Winter der Fall". Er wolle aber schon bald die nächste Impfkampagne vorbereiten: "Zu Beginn des Sommers will ich mit Ärzten, Ländern und Kommunen besprechen, wie wir das konkret organisieren sollten." Wenig Verständnis zeigte der Gesundheitsminister für die Kritik der Ärzte-Funktionäre an der Aufhebung der Impfpriorisierung: "Dieselben, die vor vier Wochen gesagt haben, die Priorisierung sei Impf-Bürokratie und müsse weg, kritisieren jetzt die Aufhebung. Das passt nicht zusammen."

Foto: Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer (über dts Nachrichtenagentur)

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