Berlin - Nach der Bekanntgabe des Kompromisses im Koalitionsstreit um Corona-Sonderurlaub und finanzielle Entschädigungen für vom Lockdown betroffene Eltern hat die SPD Vorwürfe gegen die Union erhoben. "Wir hätten Eltern gerne einen echten Sonderurlaubsanspruch eingeräumt, mit vollem Lohnersatz durch den Arbeitgeber", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Der Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, der in diesen Teilen im Kanzleramt erarbeitet worden sei, habe das auch ausdrücklich so vorgesehen, so Schneider weiter. "Der Vorschlag der Bundeskanzlerin wurde von der CDU/CSU-Fraktion abgelehnt", beklagte er. "Es gibt deshalb jetzt eine Regelung, die hinter den Ankündigungen der MPK zurückbleibt." Aus der Opposition kam scharfe Kritik: "Drei Tage lang braucht die Bundesregierung für einen Halbsatz, der maximal eine Minimallösung ist. Vergessen wurden bei der Regelung etwa Eltern von Kitakindern, da es hier weder Präsenzpflicht noch Betriebsferien gibt", sagte der familienpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Grigorios Aggelidis, dem RND. "Eine Ergänzung für Eltern, die ihr Kind aufgrund behördlicher Appelle nicht in die Kita geben, obwohl sie dies könnten, wäre dringend notwendig", forderte der FDP-Politiker.

"Für die meisten Eltern in Deutschland ist ab heute der Spagat zwischen Familie und Beruf wieder Realität – und an den Lösungen durch die Bundesregierung hat sich nichts geändert", kritisierte er. "Es bleibt bei warmen Worte statt wirksamen Konzepten."

Foto: Frau mit Kind (über dts Nachrichtenagentur)

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