Berlin - Die Ankündigung möglicher Mietererhöhungen des Wohnungskonzerns Vonovia ist in der SPD und bei Sozialverbänden auf scharfe Kritik gestoßen. Er sehe in einer Steigerung der Mietpreise "gewaltigen sozialen Sprengstoff", sagte Thomas Zander, Geschäftsführer des Sozialverbands VdK in Nordrhein-Westfalen, der "Neuen Westfälischen" (Freitagsausgabe).
Der Zeitpunkt der Nachricht von Deutschlands größtem Immobilienunternehmen sei "für viele unserer Mitglieder hochproblematisch", so der Verbandschef. Die hohe Inflation wird sich nach Einschätzung von Vonovia bei einem stetigen Trend auf das Mietpreisniveau niederschlagen. Vorstandschef Rolf Buch hatte zuvor dem "Handelsblatt" gesagt: "Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen." Sonst würden viele Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.
Der VdK NRW zeigte sich irritiert über die Aussagen Buchs. Es sei "ungewöhnlich, dass ein Konzern seine künftige Mietpreispolitik über die Medien ankündigt", sagte Zander dazu. Die Äußerungen des Vonovia-Chefs "erscheinen gerade in diesen Tagen unsensibel". Vor dem Hintergrund der Inflation und möglicher Mietpreissteigerungen "fühlen sich Menschen plötzlich von Armut bedroht, die daran bislang keinen Gedanken verschwenden mussten".
Auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert übte scharfe Kritik an Vonovia-Chef Rolf Buch. Dessen Aussage sei "grober Unfug", sagte Kühnert dem "Spiegel". Und er unterstelle Buch, "dass er das auch weiß". Vonovia und andere Wohnungskonzerne würden nur einen überschaubaren Teil ihrer Mieteinnahmen für Dienstleistungen und Güter ausgeben, "die tatsächlich von der aktuellen Teuerung massiv betroffen sind", so der SPD-Politiker.
Foto: Mietwohnungen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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