Berlin - Der verbraucherpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Träger, lehnt eine steuerliche Verteuerung von Fleisch und anderen Lebensmitteln aus Umweltschutzgründen ab. Eine "Preiserhöhung zur Verhaltenssteuerung" der Verbraucher sei der falsche Weg, sagte er dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).

"Sollte sich aber am Ende des Transformationsprozesses durch geänderte Rahmenbedingungen ein höheres Preisniveau am Markt herausbilden, ist das für mich akzeptabel." Ohne Zweifel müssten auch Tierhaltung und Landwirtschaft ihren Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Tierschutz leisten, sagte Träger weiter. Deshalb würden Investitionen in die Transformation von allen Beteiligten notwendig sein. Auf der anderen Seite stünden jedoch auch erhebliche Einsparungen, etwa bei Energie- und Transportkosten, so dass das Ergebnis der Preisentwicklung noch nicht feststehe.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace plädiert hingegen dafür, den Mehrwertsteuersatz für Fleisch und Milchprodukte von sieben auf 19 Prozent zu erhöhen. In Deutschland lägen die Umwelt- und Klimaschäden durch den Konsum von Fleisch- und Milchprodukten bei rund sechs Milliarden Euro im Jahr, sagte der Greenpeace-Agrarexperte Matthias Lambrecht dem "Handelsblatt". Die wahren Kosten schlügen sich aber im Preis nicht nieder. "Diese teure Fehlsteuerung können wir uns nicht länger leisten."

Foto: Fleisch und Wurst im Supermarkt (über dts Nachrichtenagentur)

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