Berlin - Der Städte- und Gemeindebund fordert eine Weiterentwicklung der Corona-Warn-App. "Jeder Nutzer sollte die Möglichkeit erhalten, durch entsprechende Freigaben zu erfahren, wann und wo er einen Kontakt mit Infizierten gehabt hat", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

Das würde die Arbeit der Gesundheitsämter enorm erleichtern. "Denkbar wäre auch, ein positives Corona-Testergebnis direkt an das lokale Gesundheitsamt weiterzugeben, wenn die Nutzer zustimmen." Wenn es um das Leben von Bürgern gehe, müsse dies bei der Gewichtung gegenüber Datenschutzaspekten eine besondere Rolle spielen. "Die Corona-Warn-App kann viel leisten, wir müssen aber sicherstellen, dass sie nicht ein zahnloser Tiger bleibt." Ähnlich äußerte sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. "Das Warnen der Kontakte muss die Regel werden - es kann nicht sein, dass die Warnung nach positiven Testergebnissen erst noch freigeschaltet werden muss", sagte er den Funke-Zeitungen. Außerdem solle den App-Nutzern mitgeteilt werden, wann genau eine Risikobegegnung gewesen sei - sofern diese Personen ihr Einverständnis erklärt hätten. "Uns läuft die Zeit davon", mahnte Lauterbach. "Diese Funktionen werden dringend benötigt."

Foto: Corona-Warn-App mit Risikobegegnung (über dts Nachrichtenagentur)

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