Salzgitter - Der Stahlkonzern Salzgitter will Mitte der 2030er-Jahre keinen Hochofen mehr betreiben. Die Stahlproduktion soll bis dahin komplett auf ein neues Verfahren umgestellt sein, sagte Salzgitter-Chef Gunnar Groebler der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

"Dann haben wir unseren CO2-Ausstoß in der Stahlproduktion um 95 Prozent reduziert, also um fast 8 Millionen Tonnen jedes Jahr." Für den Komplettumbau der Stahlproduktion veranschlagt Salzgitter Investitionen in der Größenordnung von 3 bis 4 Milliarden Euro - und Groebler erwartet dafür die Unterstützung durch die Politik. Er mahnt ein schnelles Umsteuern an und verweist zum Beispiel darauf, dass im Jahr 2021 kein einziges Windrad in der deutschen Nordsee aufgebaut worden sei: "Und das liegt nicht an fehlenden Investoren. Es geht um ein überreguliertes Auktionssystem und fehlende Genehmigungen, also um den politischen Willen. Noch so ein verlorenes Jahr können wir uns nicht leisten", warnte Groebler.

Entsprechende Hoffnungen setzt er in die neue Regierung und und insbesondere die Förderung der Transformation in der Stahlindustrie: "Salzgitter allein steht für ein Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Das heißt, mit einem niedrigen einstelligen Milliardenbetrag kann man ein Prozent der deutschen Emissionen einsparen." Der Umstieg beispielsweise auf Elektromobilität sei "deutlich komplizierter und teurer".

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird die Argumente bald ausführlich zu hören bekommen: Ein Termin mit der Stahlindustrie ist schon vereinbart.

Foto: Salzgitter AG (über dts Nachrichtenagentur)

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