Berlin - Wegen der Corona-Pandemie soll es mehr Zeit für die Steuererklärung geben. Das fordert der Präsident der Bundessteuerberaterkammer, Hartmut Schwab, und verweist darauf, dass viele Steuerberater durch Anträge für Corona-Hilfen sehr eingespannt seien.

Es brauche "ganz dringend eine gesetzlich geregelte Verlängerung der Fristen für die Abgabe der Jahressteuererklärungen 2019 von steuerlich Beratenen um sechs Monate", sagte Schwab dem "Handelsblatt". Auch Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, forderte eine Fristverlängerung. "In der jetzigen Situation ist die Verlängerung der Abgabefrist für die Steuererklärung bis Mai 2021 aus meiner Sicht ein Pflichtprogramm", sagte Holznagel dem "Handelsblatt". Der Steuerberater müsse für Unternehmer und Selbstständige, die bei den Anträgen zur Corona-Hilfe Unterstützung brauchen, genauso Zeit finden wie für Mandanten, die ihre Steuererklärungen fristgerecht abgeben wollen.

"Auch für Steuerberater und deren Mitarbeiter hat der Tag nur 24 Stunden", sagte Schwab. Die Unternehmen suchten verstärkt Rat bei ihren Steuerberatern, die als zentrale Akteure der Krisenbewältigung seit Monaten am Limit arbeiteten, so der Präsident der Steuerberaterkammer. Das Bundesfinanzministerium prüft die Möglichkeit einer Fristverlängerung. Man beobachte die Lage sehr genau und werde, "wenn notwendig, in Absprache mit den Ländern weitere steuerliche Maßnahmen ergreifen", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums.

Auf Fachebene werde man in Kürze mit den obersten Finanzbehörden der Länder über die Frage der Notwendigkeit einer Verlängerung der Abgabefristen beraten.

Foto: Einkommensteuer (über dts Nachrichtenagentur)

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