Berlin - Am kommenden Dienstag will die Lokführergewerkschaft GDL das Ergebnis der laufenden Urabstimmung veröffentlichen. GDL-Chef Weselsky geht davon aus, dass der Streik kommt.

Der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) sagte er: "Wir spüren: Die Beteiligung an der Urabstimmung ist groß. Wir rechnen damit, dass die Belegschaft "ja" zum Arbeitskampf sagt. Die Stimmung unter den Beschäftigten ist schlecht." Gleichzeitig deutet er an, dass seine Gewerkschaft massive Arbeitsniederlegungen plant.

"Von Anfang an war klar: Es geht uns nicht nur um Nadelstiche." In den vergangenen Jahren hatten Arbeitskämpfe bei der Bahn immer wieder Millionen Reisende und Pendler getroffen. Die Bahn-Spitze kritisierte die GDL am Donnerstag hart. "Die Corona-Pandemie hat uns hart getroffen und horrende Schäden hinterlassen", sagte Personalvorstand Martin Seiler der "Süddeutschen Zeitung".

In diesem Jahr drohe der Deutschen Bahn ein Verlust von zwei Milliarden Euro durch die Pandemie. Ein Streik treffe den Konzern wie Bahnreisende zu einem verheerenden Zeitpunkt. "Kommen Sie an den Verhandlungstisch und führen Sie mit uns ernsthafte Verhandlungen", mahnte Seiler in Richtung GDL. "Dann finden wir zu Lösungen." Die Deutsche Bahn sei "zu Zugeständnissen bereit".

Die Bahn und die Mobilität im Land würde ein Streik hart treffen. "Zum einen weil die Menschen gerade wieder beginnen, zu reisen", sagte Seiler, "aber wir haben jetzt auch eine gesellschaftliche Verpflichtung. Wir sind systemrelevant für die Mobilität in Deutschland." Die Bahn habe zwei Tarifangebote vorgelegt.

Beide seien ohne Verhandlungen abgelehnt worden. Die GDL wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück. "Die Angebote der Bahn waren nicht verhandelbar", sagte GDL-Chef Weselsky. "Sie blieben weit hinter dem für den öffentlichen Dienst zurück."

Foto: Streik der GDL (über dts Nachrichtenagentur)

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