Berlin - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat erstmals für Deutschland untersucht, welche Zusammenhänge es zwischen konjunktureller Lage und der Verteilung der Einkommen gibt. Das Ergebnis für die vergangenen 40 Jahre: Befindet sich die Wirtschaft in der Krise, sinkt die Ungleichheit.

Im Aufschwung jedoch steigt dafür die ungleiche Verteilung der Einkommen. Das "Handelsblatt" berichtet in seiner Mittwochausgabe darüber. Sowohl der Vergleich der ärmsten mit den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung als auch die Analyse des sogenannten Gini-Koeffizienten bestätigt den Befund. Der Gini-Koeffizient ist das bekannteste Maß für die Ungleichheit und setzt die Einkommen der gesamten Bevölkerung ins Verhältnis.

Je ungleicher die Einkommensverteilung, desto höher die Zahl. In Wirtschaftskrisen sinkt der Gini-Koeffizient laut Studie um 0,4 Prozentpunkte pro Jahr, in Erholungsphasen steigt er um 0,15 Prozentpunkte jährlich. Während der Corona-Pandemie habe sich das besonders stark gezeigt, so die Forscher. Im Krisenjahr 2020 ist der Gini-Koeffizient gar um einen Prozentpunkt gefallen.

"Das bedeutet aber eben, dass nun im Aufschwung die Ungleichheit umso stärker steigen dürfte", sagte DIW-Forscherin Geraldine Dany-Knedlik.

Foto: Prekariat (über dts Nachrichtenagentur)

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