Frankfurt/Main - Die Unternehmensbilanzen deutscher Unternehmen scheinen trotz der Coronakrise robust. Zwar brachen im Corona-Jahr 2020 die Gewinne ein, doch bei der großen Mehrheit der Firmen ist weder das Eigenkapital bedroht noch die Liquidität gefährdet, so Berechnungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV).
Das "Handelsblatt" berichtet darüber. Für die Erhebung wurden 7.000 Firmenbilanzen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 anonymisiert ausgewertet. Dabei geht es um Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 20 und 250 Millionen Euro. Ob Einzelhandel, IT oder Industrie: Die Eigenkapitalquote - das Verhältnis aus der Bilanzsumme und dem Eigenkapital - sank branchenübergreifend 2020 gegenüber dem Vorjahr nur um gut einen Prozentpunkt auf durchschnittlich 34,8 Prozent.
Das gilt als sehr solide. 300 vom "Handelsblatt" analysierte Bilanzen börsennotierter deutscher Unternehmen bestätigen diesen Trend: Die Eigenkapitalquote sank binnen eines Jahres leicht von 39,1 auf 37,2 Prozent. Nur 39 Firmen rutschten unter die kritische Quote von weniger als 20 Prozent. Im Jahr davor waren es 43. Die Finanzkraft blieb erhalten, weil die Firmen weniger investierten und ihre Barvorräte erhöhten.
"Damit entfällt der wichtigste Grund für eine Insolvenz", sagt DSGV-Bilanzexperte Sebastian Kral, "bei den allermeisten Unternehmen sind ausreichend Liquidität und Eigenkapital vorhanden." Das gilt aber nicht für alle: Viele Reisevermittler, Hotels und Gastronomen sind akut bedroht.
Foto: Büro-Hochhaus (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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