Essen - Schulkinder mit familiärer Migrationsgeschichte, die in Deutschland eingebürgert wurden, scheinen mehr Erfolg in der Schule zu haben als Migrantenkinder ohne deutschen Pass. Das geht aus einer bisher unveröffentlichten Studie des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen hervor, über die der "Spiegel" berichtet.

Die Forscher hatten Daten von mehr als 3.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet und dabei berücksichtigt, ob sie die Staatsbürgerschaft erwerben konnten. Sie stellten fest, dass eingebürgerte Kinder seltener sitzenblieben und häufiger die Oberstufe besuchten. Die Ergebnisse deuteten auf einen möglicherweise positiven Effekt der Staatsbürgerschaft auf die schulische Integration hin - und legten politische Schlussfolgerungen nahe, sagte Studienautorin Christina Gathmann. "Liberalere Einbürgerungsregeln könnten sich positiv auswirken - auf die betroffenen Kinder, aber auch auf Wirtschaft und Gesellschaft."

Als mögliche Ursache für die besseren Leistungen vermuten die Forscher einen Motivationsschub bei den eingebürgerten Kindern und Jugendlichen. Eine weitere Erklärung könne sein, dass Lehrkräfte die eingebürgerten Kinder positiver bewerten als Gleichaltrige ohne deutsche Staatsbürgerschaft.

Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof (über dts Nachrichtenagentur)

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