Köln - Die Ersparnisse der deutschen Unternehmen schrumpfen während der Coronakrise rasant, weil Umsätze und Gewinne eingebrochen sind. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) berichtet.

Die IW-Ökonomen Markus Demary, Stefan Hasenclever und Michael Hüther haben für ihre Analyse wissenschaftliche Studien zur Firmenfinanzierung in den USA, Kanada, Japan, China und mehreren EU-Staaten sowie Daten zur Firmenfinanzierung in Deutschland ausgewertet. Vor allem in den Ländern mit großen Leistungsbilanzüberschüssen, also Deutschland, Japan und Südkorea, hatte sich vor Corona ein starker Trend zu Ersparnissen gezeigt: Bankkredite wurden zurückgefahren und Gewinne nicht vollständig an die Eigentümer ausgeschüttet. Die Kehrseite: Die Investitionen wurden nicht erhöht. Ähnlich war es nach der Finanzkrise: Damals hatten die Unternehmen die eigene Verschuldung rasant abgebaut und ihre Abhängigkeit von Bankkrediten reduziert.

Sie sammelten hohe Ersparnisse an und stärkten ihr Eigenkapital. Doch diesen Trend hat die Pandemie laut der Studie in diesem Jahr abrupt gestoppt. Die IW-Autoren erwarten, dass sich das Muster nach der Coronakrise wiederholen und die Firmen zunächst ihre Gewinne sparen werden, um die Kapitalpuffer wieder aufzubauen – zulasten von Investitionen.

Foto: Euro- und Dollarscheine (über dts Nachrichtenagentur)

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