Berlin - Forscher halten es für möglich, bis Mitte Juli alle Impfwilligen in Deutschland mindestens einmal gegen Covid-19 zu impfen. Das zeigen neue Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, über die "Zeit-Online" berichtet.

Anfang Juli trifft das demnach auf 75 Prozent aller Erwachsenen zu, binnen weiterer zwei Wochen könnten auch 75 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren eine erste Impfung erhalten. Bis Anfang September, wenn in den meisten Bundesländern das neue Schuljahr losgeht oder gerade begonnen hat, könnten dann insgesamt 75 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahren auch vollständig geimpft sein. "Da die Erstimpfung schon einen hohen Schutz bietet, ist dieses Ergebnis sogar der Vollimpfung eines kleineren Bevölkerungsanteils vorzuziehen", heißt es im Kommentar zu den Berechnungen. Voraussetzung für das Erreichen dieses Ziels sei allerdings, dass die aktuellen Lieferpläne für die Impfstoffe eingehalten werden, insbesondere von einem bestimmten Hersteller: "Das Tempo der deutschen Impfkampagne hängt am Impfstoff von Johnson & Johnson", schreiben die Forscher.

Jede nicht gelieferte oder nicht verimpfte Dosis belaste den Impffortschritt demnach doppelt: Da dieser Wirkstoff nur einmal verabreicht werden muss, bräuchte es entsprechend zwei Dosen eines anderen Impfstoffes, um eine ausgefallene Dosis Johnson & Johnson zu kompensieren. Bislang ist in der EU für die Impfung von 12- bis 17-Jährigen nur der mRNA-Impfstoff von Biontech zugelassen. Deshalb müsste sich rund ein Viertel der noch nicht geimpften, aber impfwilligen Erwachsenen mit einem Vektor-Impfstoff von Astrazeneca oder von Johnson & Johnson immunisieren lassen, um das Impfziel zu erreichen, schreiben die Forscher zu ihren Berechnungen.

Foto: Impfung (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: